Das Leistungsangebot umfasst folgende Arbeitsgänge:
Sägen, Fräsen, Bohren, Drehen, Schweißen, Gewindeschneiden, Korrosionsschutz und Montagearbeiten. Bearbeitet werden Stahl, Messing, Kupfer, Leichtmetall und vereinzelt auch Kunststoffe.
Der Maschinenpark ist universell zusammengestellt. Damit ist es möglich, relativ schnell auf Kundenanfragen zu reagieren. Neben Lohnaufträgen für die heimische Industrie entstehen hier auch Eigenprodukte. Natürlich erledigen wir auch Ihre Privataufträge, soweit uns dies möglich ist.
Alle Produkte werden einer Ausgangskontrolle unterzogen, so dass die geforderten Qualitätsmerkmale eingehalten werden.
Den Beschäftigten werden Kenntnisse in der Materialbearbeitung vermittelt. Dadurch wird die Sicherheit im Umgang mit den Materialien gesteigert und darüber hinaus das Leistungspotenzial der betreuten Beschäftigten optimal genutzt.
Ebenfalls wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit ist das Erlernen von Arbeitsschutzvorschriften, Unfallverhütung, Pflege und Instandhaltung der Arbeitsgeräte, Maschinen und Einrichtungen in der Metallwerkstatt.
Glänzende Aussichten!
Design-Stücke entstehen in den Werkstätten Gottessegen
In der Werkstatt des Dortmunder Designers Markus Weste entstand 2010 ein Edelstahlmodell des Dortmunder U-Turms, der zum Kulturhauptstadtjahr saniert wurde und so zum neuen Wahrzeichen der Stadt Dortmund geworden ist.Die Idee, dieses Gebäude alter Industriekultur in ein dreidimensionales Edelstahlobjekt zu verwandeln, erwies sich als zeitgemäße und vielversprechende Geschäftsidee.
Jedoch ist es von der Idee bis zum fertigen Produkt oft ein weiter Weg und so suchte Markus Weste als letztes „Puzzelteil" in der Herstellungskette einen Partner für die Endfertigung. Durch familiäre Kontakte kam es zu der Idee, die Objekte in den Werkstätten Gottessegen fertigen zu lassen. Gesagt, getan! Im Mai 2010 kamen die ersten Rohlinge des U-Turms in der Industriegruppe an und wurden dort in ihre endgültige hochglänzende Form gebracht.
So entstehen die Objekte in den verschiedenen Bereichen der Industriegruppe, der Metallwerkstatt und der Nähstube.
Z.B. der U-Turm:
In der Industriegruppe werden aus den Edelstahlblechen die Türme geknickt und aufgestellt. Anschließend werden die Papiertüten, die als Verpackung dienen, gestempelt, mit Holzwolle und dem fertigen Turm befüllt. In der Nähstube wird die Tüte verschlossen. Zurück in der Industriegruppe erhält die Verpackung mit einer Plombe und einem kleinen Info-Flyer den letzten Schliff.
Viele kleine Arbeitsschritte sind notwendig, um die Objekte entstehen zu lassen. „Wir haben die Arbeitsschritte so organisiert, dass möglichst viele Menschen ihren Beitrag zum Gelingen der Objekte einbringen können", erklärt Carsten Hülscher, der diesen Auftrag von Anfang an begleitet hat.
Den Spaß an der Arbeit sieht man den beschäftigten Kollegen an. Sie identifizieren sich mit den Produkten aus der Region und sind stolz, dass diese filigranen, hochglänzenden Kunstobjekte unter ihren Händen entstehen. Besondere Begeisterung bei den vielen Fußball-Fans in der Werkstatt löst natürlich der „Tempel", eine Nachbildung des Signal-Iduna-Parks, aus. Dieses Modell wird mit viel Liebe und Hingabe von BVB-Fans für die BVB-Anhänger gebaut.
Diese außergewöhnliche Kooperation zwischen einem ortsansässigen Designer und einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung hat sich als profitabel für alle Seiten erwiesen: Die Werkstätten können ihren Mitarbeitern interessante und abwechslungsreiche Arbeitsprozesse anbieten und der Designer hat mit der Werkstatt einen zuverlässigen und flexiblen Partner gefunden, der seine Arbeit auf die Bedürfnisse des Kunden anpassen kann.
Knapp zwei Jahre nach der ersten Zusammenarbeit mit der Industriegruppe sind die Produkte von Markus Weste und seiner Firma „4301-design" in einigen Geschäften der Dortmunder Innenstadt zu kaufen. Auch auf dem Weihnachtsmarkt und im Internet werden die Produkte mittlerweile angeboten.
Dieses Beispiel soll Mut machen und zeigen, dass in Werkstätten nicht nur „Tüten" geklebt werden.
Carsten Hülscher
Werkstätten Gottessegen
Fotos von Nina Simi Madan